Ein antiker J. und J. Kohn-Sessel Nr. 420 aus dem Jahr 1905, mit einem Gestell aus Buchenholz, Fußkappen aus Kupfer und gemusterter Polsterung.

J. & J. Kohn Armlehnstuhl Nr. 420 (um 1905)

Datierung:

Um 1905

Maße:

H x B x T - 92,5 cm x 59 cm x 59 cm

Sitz 47,5 cm x 51 cm x 52,5 cm

Entwerfer:

Marcel Kammerer (1878-1959) (zugeschrieben)

Hersteller:

Jacob & Josef Kohn, Wien (Firmenstempel und Papieretikett an der Zargeninnenseite)

Materialien und Verarbeitung:

Massives Buchenholz und Buchensperrholz, teilweise Bugholz, rötlich/ dunkelbraun lackiert; Kupferbeschläge als Fußkappen brüniert; Polsterung im Sitz und in der Rückenlehne (originale Polsterung mit Federn, Kapok, Afrik, Nessel), gemusterter Velourstoff mit Borte

Restaurierung:

Oberflächenreinigung und abschließender Wachsauftrag, teils Ankleben der Borte, Sicherung des Nessels an der Sitzunterseite; fehlenden Messingbeschlag des vorderen, rechten Stuhlbeines ersetzt (originaler Beschlag des baugleichen Verkaufsstuhles)

Preis: 4.500,00 €
(inkl. MwSt)

Beschreibung

Der Armlehnstuhl aus der Garnitur Nr. 420 wurde von Jacob & Josef Kohn hergestellt, was die beiden an dem Möbel erhaltenen Labels belegen. Der geschmackvolle Entwurf wird dem Wiener Architekten und Künstler Marcel Kammerer zugeschrieben. Hohe Qualität bei Material, Formgebung und Verarbeitung sind beispielhaft für die Wiener Secession. Die Besonderheit bei diesem Exemplar ist, dass sich der Armlehnstuhl im Originalzustand befindet und damit einen musealen Wert aufweist.
Ein antiker J. und J. Kohn-Sessel Nr. 420 aus dem Jahr 1905, mit einem Gestell aus Buchenholz, Fußkappen aus Kupfer und gemusterter Polsterung.

Historischer Zusammenhang

Wiener Jugendstil / Wiener Secessionsstil: Zur Jahrhundertwende in Österreich organisierte sich ein Zusammenschluss von jungen Künstlern mit einem neuen Kunstverständnis. Hieraus bildete sich 1897 die Vereinigung "Wiener Secession", darunter Architekten, Künstler und Gestalter wie Otto Wagner, Gustav Klimt, Koloman Moser oder Josef Hoffmann. Beeinflusst durch die Ideen des Jugendstils sorgten die Künstler für einen avantgardistischen Umbruch im Bereich bildener Kunst, Architektur und Design. Charakteristisch für den sog. "Secessionsstil" waren die aus dem Jugendstil bekannten fließenden Formen und Linien sowie florale Motive. Aber auch geometrische und abstrakte Muster und Verzierungen sorgten für eine moderne Gestaltung von Möbeln, Textilien und Räumen. Der Secessionsstil setzte sich mit der Gründung der Wiener Werkstätte 1903 weiter fort.