Wiener Werkstätten Sessel Nr. 511 von 1904 mit einem Gestell aus massivem Buchenholz in rotbrauner Beize und gemusterter Velourspolsterung.

Wiener Werkstätten Armlehnstuhl Nr. 511 (um 1904)

Datierung:

Um 1904

Maße:

H x B x T - 105 cm x 54,5 cm x 61 cm

Sitz 51,5 cm x 53 cm x 49 cm

Entwerfer:

Wiener Werkstätten

Hersteller:

Gebrüder Thonet, Wien, Österreich

Materialien und Verarbeitung:

Massives Buchenholz (Bugholz), rötlich braun gebeizt, rotbraun transparent lackiert, größtenteils Bugholz; Polsterung im Sitz; geschnürte Federung auf Gurten, Federleinen, Afrik; gemusterter rötlicher Velourstoff als Bezug und Kordel

Restaurierung:

Oberflächenreinigung, Wachsauftrag, Annähen der ursprünglichen Kordel und Sicherung von zwei gerissenen Gurten, musealer Zustand

Preis: 8.500,00 €
(inkl. MwSt)

Beschreibung

Die gepolsterte Version des Armlehnstuhls Nr. 511 ist eine äußerst seltene Ausführung – zumal sich dieses Möbel gänzlich im Originalzustand befindet, womit es ein absolutes Museums- oder Sammlerstück ist (Papieretikett an der Zargeninnenseite, verdeckt durch die Gurtung). Der Entwurf geht auf die Wiener Werkstätten zurück. Als Inspiration für dieses Möbel dienten sicherlich die fließenden Formen des belgischen Jugendstils, insbesondere von Henry van de Velde. 1904 erschien die Serie Nr. 511 erstmals im „Thonet Zentral Anzeiger“. Der elegante Schwung des gebogenen Gestells sowie die fein gestaltete Rückenlehne mit den fünf Rundstäben sorgten für einen großen Erfolg des Modells.
Wiener Werkstätten Sessel Nr. 511 von 1904 mit einem Gestell aus massivem Buchenholz in rotbrauner Beize und gemusterter Velourspolsterung.

Historischer Zusammenhang

Wiener Jugendstil / Wiener Secessionsstil: Zur Jahrhundertwende in Österreich organisierte sich ein Zusammenschluss von jungen Künstlern mit einem neuen Kunstverständnis. Hieraus bildete sich 1897 die Vereinigung "Wiener Secession", darunter Architekten, Künstler und Gestalter wie Otto Wagner, Gustav Klimt, Koloman Moser oder Josef Hoffmann. Beeinflusst durch die Ideen des Jugendstils sorgten die Künstler für einen avantgardistischen Umbruch im Bereich bildener Kunst, Architektur und Design. Charakteristisch für den sog. "Secessionsstil" waren die aus dem Jugendstil bekannten fließenden Formen und Linien sowie florale Motive. Aber auch geometrische und abstrakte Muster und Verzierungen sorgten für eine moderne Gestaltung von Möbeln, Textilien und Räumen. Der Secessionsstil setzte sich mit der Gründung der Wiener Werkstätte 1903 weiter fort.